© ackn.de

Landesbischof Friedrich Kramer in den Vorstand der ACK in Deutschland gewählt

Thu, 17 Sep 2020 18:44:57 +0000 von M. Stüh

Mitgliederversammlung tagt heute – Leitender Theologe aus Evangelischer Kirche in Mitteldeutschland folgt auf Bischof em. Prof. Dr. Martin Hein 
 
Frankfurt am Main, 16. September 2020
 
Landesbischof Friedrich Kramer von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland ist neues Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). Die heute tagende ACK-Mitgliederversammlung wählte den 55-jährigen Theologen aus Magdeburg in das fünfköpfige Gremium. Kramer folgt im Vorstand als Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) auf Bischof em. Prof. Dr. Martin Hein, der im September 2019 in den Ruhestand gegangen war und bereits zuvor angekündigt hatte, in diesem Jahr auch aus dem Vorstand der ACK auszuscheiden. Als neues stellvertretendes Mitglied für die Deutsche Bischofskonferenz ist der Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier in den ACK-Vorstand gewählt worden. Er folgt auf Bischof Dr. Georg Bätzing, der seit März 2020 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist und daher für die Vorstandsaufgabe nicht mehr zur Verfügung steht. Die Mitgliederversammlung tagt aufgrund der Hygieneschutzmaßnahmen erstmals digital, die Beratungen der Delegierten aus den Mitgliedskirchen sind bis zum Abend angesetzt. Auf der Tagesordnung stehen außerdem unter anderem folgende Themen: das Jahr der Ökumene 2021/22, das interreligiöse Dialogprojekt „Weißt Du, wer ich bin“ und 500 Jahre Täuferbewegung. 
Landesbischof Friedrich Kramer
Landesbischof Kramer sagte anlässlich seiner Wahl: „Ich bin dankbar für das Vertrauen, das mir mit der Wahl entgegengebracht worden ist, und ich freue mich auf die Zusammenarbeit. Für mich als ostdeutschen Bischof ist die Ökumene seit Kindertagen das Normale: Gemeinsam in der Minderheit Christus bekennen.“ Die ACK in Deutschland stehe für das Gemeinsame über die christlichen Konfessionsgrenzen hinweg und für die Begegnung untereinander. Vor den christlichen Kirchen lägen große Aufgaben. Dafür brauche es „gegenseitige Offenheit und Austausch. Wir dürfen nicht müde werden, in die Gesellschaft hineinzuwirken und uns miteinander einzusetzen für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung und für einen respektvollen Umgang mit allen Gläubigen“, so Landesbischof Kramer. Der in Greifswald geborene Theologe ist seit September 2019 Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Von 2009 bis zu seinem Amtsantritt als Landesbischof war er Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt und zugleich Studienleiter für Theologie und Politik. Nach dem Studium der Evangelischen Theologie war Kramer in Berlin Pfarrer in Lodersleben und Gatterstädt sowie mit der Jugendarbeit im Kirchenkreis Querfurt beauftragt. Von 1997 bis 2008 war er Pfarrer für Studentenseelsorge in Halle (Saale). Kramer ist verheiratet und hat zwei Töchter. 
Bischof em. Prof. Dr. Martin Hein
Bischof em. Prof. Dr. Martin Hein gehörte dem Vorstand der ACK in Deutschland seit 2013 an. „Ich bin dankbar für die gute Zusammenarbeit der christlichen Kirchen in ihrer Vielfalt, die ich auch im ACK-Bundesvorstand erlebt habe. Nur wenn wir als christliche Kirchen klar erkennbar sind, können wir in unserer säkularen Gesellschaft gehört werden: nicht um unserer selbst willen, sondern um Gottes und der Menschen willen. Darin sehe ich weiterhin die entscheidende Aufgabe der ACK, und darum habe ich gerne im Vorstand mitgewirkt“, so der Theologe. Hein war von September 2010 bis September 2019 Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Der 66-Jährige ist unter anderem Mitglied der Kammer für Theologie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), er gehörte 13 Jahre lang dem Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Genf an. Bis zum Frühjahr 2020 war Hein evangelischer Leiter des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen, der im September 2019 eine Studie zur wechselseitigen Abendmahlsteilnahme vorgelegt hatte, nach der eine Teilnahme an der Feier der jeweils anderen Konfession möglich sein soll.
Bischof Dr. Bertram Meier 
Bischof Dr. Bertram Meier wurde im Januar 2020 zum Bischof von Augsburg ernannt. Die Bischofsweihe empfing er am 6. Juni. Kurz darauf wurde Bischof Dr. Meier vom Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz als Bischöflicher Delegierter in die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland entsandt. Bereits von 2002 bis 2011 leitete der 1960 in Buchloe geborene Theologe die ACK in Augsburg, seit 2005 vertritt er die sieben bayerischen Bistümer im Vorstand der ACK in Bayern, seit 2013 ist er deren Vorsitzender. Während seiner römischen Zeit im vatikanischen Staatssekretariat hatte Meier einen Lehrauftrag in Dogmatik und Ökumenischer Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana inne.
 
Stichwort: Vorstand der ACK in Deutschland
Der Vorstand der ACK wird von der Mitgliederversammlung gewählt. Seine Zusammensetzung soll die Vielfalt der Kirchen in der ACK widerspiegeln. Der Vorstand der ACK tagt drei- bis fünfmal im Jahr. Vorstandsvorsitzender der ACK in Deutschland ist Erzpriester Radu Constantin Miron von der Deutschen Orthodoxen Bischofskirche. Seine Stellvertreter sind Reverend Christopher Easthill von der Arbeitsgemeinschaft anglikanischer Gemeinden und Bischof Harald Rückert von der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland. Weitere Vorstandsmitglieder sind Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger, Bistum Hildesheim, sowie der neu hinzugewählte Bischof Friedrich Kramer von der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland.
 
Stichwort: ACK – Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland repräsentiert etwa 50 Millionen Christinnen und Christen in Deutschland, ihr gehören 17 Kirchen an, weitere acht Kirchen sind Gastmitglieder, fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus. Schwerpunkte der Arbeit der 1948 gegründeten ACK sind die theologische Reflexion, das Engagement für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung sowie das gemeinsame Gebet und der Kontakt zu anderen ökumenischen Organisationen. Die ACK gestaltet dazu unter anderem den jährlichen zentralen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen, sie richtet den ökumenischen Tag der Schöpfung am ersten Freitag im September aus und auch die Vergabe des Ökumenepreises der ACK liegt in ihren Händen. 
Mitglieder, Gastmitglieder und Beobachter entsenden Delegierte in die Mitgliederversammlung, die in der Regel zweimal im Jahr zusammenkommt. Alle drei Jahre wählt die Mitgliederversammlung den Vorstand der ACK. Derzeit ist Erzpriester Radu Constantin Miron Vorsitzender. Die Geschäftsstelle der ACK in Deutschland, genannt „Ökumenische Centrale“, hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. 
Weitere Informationen: www.oekumene-ack.de
Bestätigen

Bist du sicher?