Spuren der Macht
hat Rolf D. Banek seine Arbeiten betitelt. Bei der Betrachtung seiner Bilder wird man feststellen, dass diese Spuren der Macht auch gleichzeitig Spuren der Gewalt sind. Macht wird von Menschen ausgeübt und ebenso wird – und dies zeigen seine Arbeiten – Gewalt von Menschen ausgeübt – Gewalt von Menschen gegen Menschen. Diese Gewalt hat vielfältige Facetten, und Menschen mussten sie in den letzten hundert Jahren, wie auch noch heute in Kriegsgebieten oder in Diktaturen, vielfach erleben.
Rolf-D. Banek, der seit 1994 mit seiner Frau im ostfriesischen Flachsmeer lebt, hat die "Spuren der Macht" selbst erlebt. Als er 1936 in Berlin geboren wurde, waren die Nationalsozialisten seit drei Jahren an der Macht. Die Erlebnisse während des Krieges – das Verlassen der Wohnung, um im Luftschutzkeller Schutz vor Bomben zu suchen, der vertrauten Umgebung, die Toten auf der Straße – prägten ihn im frühen Kindesalter.
Das Kriegsende erlebt der Künstler in Thüringen. Später nahm er ein Architekturstudium an der Staatl. Ingenieurschule in Berlin auf und arbeitete u.a. 10 Jahre lang bei der Königlich-Preußischen Porzellanmanufaktur, eine Arbeit, die seine künstlerische Tätigkeit beeinflusste. Anregungen erhielt er an der "Freien Berliner Kunstschule".
Er beschäftigte sich lange Zeit intensiv mit der Fotografie, später mit der Bearbeitung von Grafiken am Computer, deren Möglichkeiten ihn schließlich zum Surrealismus führten. Größenverschiebungen, Streckungen oder Dehnungen, Farbveränderungen, Rasterungen oder Deformationen finden sich in vielen seiner Arbeiten. Die Mixed-Media-Technik wurde für ihn zu einer wichtigen Ausdrucksform.
Jedes seiner Bilder und der dreidimensionalen und z.T. auch mehrteiligen Objekte erzählt eine Geschichte, sparsame Texte auf einzelnen Arbeiten ergänzen und erweitern deren Aussage.
Lesen Sie hierzu auch: Stimme der Küste - Abrechnung mit der Vergangenheit Interview mit Rolf-D. Banek: Interview mit Rolf-D. Banek auf www.youtube.com